100 Jahre Hamburger VHS

70% der Sprachkurse sind Englisch, Spanisch, Französisch und Italienisch gute Kursleitende zu finden, ein Kursziel zu de- finieren, geeignetes Lehrmaterial zu finden oder es in Zusammenarbeit mit den Unterrichtenden noch selbst zu erstellen.“ 2017 kam Rumänisch dazu, im Jubiläumsjahr startet Georgisch. Nach wie vor aber machen Englisch, Spanisch, Franzö- sisch und Italienisch insgesamt etwa 70 Prozent des Fremdsprachenangebots aus – mit rund 1400 Kursen jährlich, einige davon auch zu Spezial- interessen aus Kunst, Kultur, Geschichte, Politik oder Küche, verteilt über alle Hamburger Stadt- teile und die unterschiedlichsten Zeitfenster. Sprachkurse haben Zukunftsrelevanz Die Volkshochschule ist beim Sprachunterricht führend und die Chancen sind gut, dass es noch lange so bleibt. Den Herausforderungen der Digitalisierung begegnet die VHS mit neuen Formaten und gezielter Einbindung des Internets; etwa der VHS-Cloud, durch die Kurse digital unterstützt werden und Teilnehmende sich über den Kurs hinaus austauschen können. Denn der soziale Aspekt ist und bleibt wichtig: Der Präsenzunterricht, das Lernen vor Ort gemein- sam mit Gleichgesinnten, sind geschätzt und gewollt. Das gilt für Sprachen aus aller Welt – und auch für Plattdeutsch. Die Sprache, mit der 1919 alles begann, ist hundert Jahre später so beliebt wie nie. SPRACHEN LERNEN – IMMER UND ÜBERALL! ■ Sprachkurse der Volkshochschule finden heute nicht nur im Klassenzimmer statt: Der Lernort ist oft das Leben selbst. So gibt es einen spanischen Chor, Tanzunter- richt auf Englisch und Kochkurse, in denen Französisch parliert wird. ■ In Blended-Learning-Kursen kann ergänzend zum Präsenzkurs zu Hause vorm Bildschirm gelernt werden. Gerade im E-Learning-Bereich probiert die Hamburger Volkshochschule weiterhin viel Neues aus, um die gesellschaftlichen Entwicklun- gen zu begleiten. ■ Ein kostenloses Zusatzangebot für Sprachlernende ist die Tandembörse: Zwei Men- schen verschiedener Muttersprache können sich über die VHS-Internetplattform kennenlernen, um bei regelmäßigen Treffen – real oder virtuell – ihre Sprachkennt- nisse zu vertiefen. Eine prima Ergänzung zum Sprachkurs – und es fördert inter- kulturelle Begegnungen. www.vhs-tandem.de Europa als Impulsgeber Bereits 2002 gab der Europarat das Ziel aus, neben der Muttersprache sollen alle Menschen in Europa zwei weitere Sprachen beherrschen. Das hat bisher nicht ganz geklappt – bleibt aber ein Ansporn für die Hamburger VHS! Lange Zeit arbeiteten Sprachschulen national und internatio- nal dabei mit eigenen Standards, auch die Volks- hochschule. Um europaweite Vergleichbarkeit von Sprachzertifikaten zu schaffen, wurde 2001 der Europäische Referenzrahmen für Sprachen ein- geführt, mit einheitlichen Kompetenzniveaus und klar umrissenen Kursinhalten. „Die Lernziele der Kurse sind danach definiert, was man nach dem Kurs tun kann“, erklärt Anke Voß, Pädagogische Mitarbeiterin im Sprachenteam der Hamburger VHS. „Beispielsweise: Ich kann eine einfache E-Mail oder Postkarte schreiben. Oder: Ich kann nach demWeg fragen. Das sorgt für europaweite Vergleichbarkeit von Sprachkursen.“ Die Ham- burger Volkshochschule war bundesweit eine der ersten Institutionen, die ihr Sprachenprogramm am Referenzrahmen ausrichtetete. Größte Fremdsprachenschule Norddeutschlands Heute werden an der Hamburger VHS mehr als 30 Fremdsprachen unterrichtet, dazu gehören Japanisch, Hindi, Isländisch und die afrikanische Sprache Swahili, die man in Hamburgs Partner- stadt Dar es Salaam in Tansania spricht. „Jede neue Sprache ist mit enormen Anschubleistun- gen verbunden,“ erklärt Anke Voß: „Gerade bei kleinen Sprachen ist die Herausforderung groß, Das Abenteuer kann beginnen: Die Teilnehmenden einer dreiwöchigen VHS-Sprachreise 1956 bei ihrer Ankunft am Bahnhof in Rom. FOTO | HAMBURGER VHS 44 | 100 JAHRE HAMBURGER VOLKSHOCHSCHULE SPRACHEN LERNEN |

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