100 Jahre Hamburger VHS

38 | 100 JAHRE HAMBURGER VOLKSHOCHSCHULE DR. ALBERTO-JONAS-HAUS | GETANZTE ERINNERUNGEN Seit 1989 ist sie in der Trägerschaft der Hamburger VHS – die Gedenk- und Bildungsstätte Israelitische Töch- terschule verbindet öffentliches Erinnern mit breit angelegter Bildungsarbeit. I m ehemaligen Naturkunderaum der Gedenk- und Bildungsstätte Israelitische Töchterschule scheint die Zeit stehen geblieben zu sein – die Tischreihen aus dunklem Holz, alte Landkarten … Hier saßen sie und haben gelernt: Ursula Lievendag, Elli Weissmann und viele andere. Im Sommer 2018, etwa 80 Jahre später, sitzen Hannah Schwadron und Lily Horn in dem Raum und spüren ihren Erinnerungen nach. Ursula und Elli waren ihre Großmütter, beide haben in der jüdischen Mädchenschule in der Karolinenstraße eine glückliche Schulzeit verbracht, beide haben später in den USA gelebt, beide haben ihren Familien nur wenig von ihrem früheren Leben in Deutschland erzählt. „Meine Großmutter hat nur ein einziges Mal, 1996 für ein Interview-Projekt der Shoah Foundation, ausführlich von der Zeit in Hamburg erzählt“, sagt Schwadron. Die Geschichte ihrer Großmutter sowie ein Brief an sie aus dem Jahr 1938 haben Schwa- dron, Improvisationstänzerin und Professorin für Tanzgeschichte in Florida, nicht losgelassen. Jahre später, 2012, geht sie damit an die Öffent- Ursula Lievendag als junges Mädchen und als ältere Dame in ihrer neuen Heimat USA: Von ihrem Leben in Deutschland hat sie wenig erzählt. Prof. Hannah Schwadron, Improvisationstänzerin - TEXT | BETTINA LOHSE FOTOS | MARKUS SCHOLZ

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