Jahresbericht 2017

Neben den neun großen VHS-Zentren unterhält die Hamburger Volkshoch- schule derzeit mehrere kleinere Häuser oder einzelne Unterrichtsräume in ver- schiedenen Stadtteilen, die mit einem individuellen Programm direkt auf die Lernbedürfnisse vor Ort eingehen. / Die VHS in Osdorf wurde 2002 nach einer Idee der damaligen Leiterin des VHS-Bereiches Grundbildung, Ellen Abraham, ins Leben gerufen. Zunächst wurde „BLiZ – Borner lernen imZentrum“ aus EU-Geldern des Projekts „Lernende Regionen“ finanziert, seit 2007 aus VHS-Mitteln und außerdem unterstützt durch Fördergelder des Vereins „Bil- dung für alle! e.V.“. / Die VHS in Wilhelmsburg ist seit 2013 im „Bildungszentrum Tor zur Welt“ untergebracht. Das Gebäude beinhaltet neben drei Schulen Räume für verschie- dene Weiterbildungs- und Beratungs- einrichtungen. Wie in Osdorf wird auch hier erfolgreich auf die Vernetzung der Einrichtungen untereinander gesetzt – darunter neben der VHS das „Theater am Strom“, die Elternschule und die verikom Sozialberatung. / Weitere Regionalstandorte in den Stadt- teilen sind das VHS-Haus Billstedt , die Selbstlernzentren Langen- horn und Hohenhorst , das VHS- HAUS Rieckhof, der Feuervogel – Bürgerzentrum Phoenix und das VHS-HAUS ALSTERTAL. Djabbari, die ein weiteres von der VHS orga- nisiertes Projekt vor Ort leitet. „AM Fluss“ unterstützt arbeitslose Menschen ab 27 Jah- ren bei der beruflichen Orientierung, beim Schreiben von Bewerbungen, bei der PC-Ar- beit und mehr. Das Projekt wird aus Bundes- und ESF-Mitteln finanziert, die Teilnahme ist kostenlos. In Stadtteilen wie dem Osdorfer Born ist dies ein wichtiger Aspekt. So gibt es auch offene Angebote, für die dieTeilnehmen­ den kein reguläres Kursentgelt zahlen müs- sen, sondern lediglich einen kleinen Beitrag pro Teilnahme entrichten (zum Beispiel zwei Euro Materialbeitrag für einen Malkurs). „Viele Leute kommen zu mir und sind verzweifelt, weil sie sich die 36 Euro für ei- nen Deutschkurs nicht leisten können. Und da ist bereits der Sozialrabatt eingeschlos- sen“, berichtet KerstinWolf. In solchen Fällen springt dann häufig der VHS-Förderverein „Bildung für alle! e.V.“ ein, welcher Bedürf- tigen unter bestimmten Voraussetzungen eine kostenlose Kursteilnahme ermöglicht. „Als Ansprechpartnerin vor Ort muss ich mich auf die Gegebenheiten vor Ort einlas- sen“, so die Einrichtungsleiterin. „Hier gibt es zum Beispiel deutsche Senioren, die durch unser Bildungssystem gefallen sind, kaum schreiben und lesen können. Wenn ich es hinbekomme, jemandem einen Kurs zu organisieren, dann ist die Freude riesig.“ 2017 feierte der osdorfer born sein 50-jähriges Bestehen. Es gab ein großes Sommerfest, zu dem auch Ham- burgs damaliger Bürgermeister Olaf Scholz kam. Gleichzeitig feierte die Hamburger Volkshochschule 15 Jahre erfolgreiche Arbeit vor Ort. Diese wiederumwäre nicht möglich ohne die Vernetzung mit anderen Einrichtungen im Osdorfer Born, etwa der Elternschule, der Bücherhalle, dem Stadt- teilbüro oder der Saga GWG. So wurde im Seniorentreff der Saga GWG der Gedächt- nistrainingskurs des BLiZ vorgestellt und prompt prima angenommen. Austausch, Kommunikation und ein aktives Miteinander – darauf kommt es bei der Stadtteilarbeit der Hamburger Volkshochschule an. Nicht nur in Osdorf, sondern überall, wo Menschen verschie- dener Generationen, Nationen und Bil- dungshintergründe aufeinandertreffen. V H S / s ta d t t e i l a r b e i t v h s v o r o r t „Zu Beginn bringe ich den Teilneh- menden drei kleine Sätze bei: ,Ich will‘, ,Ich kann‘ und ,Ich schaffe das‘“ Rashida Eikmeier leitet den Gesprächskreis für Migrantinnen und Migranten im BLiZ Foto: melina mörsdorf 28

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