100 Jahre Hamburger VHS
ZUR PERSON Studium der Erziehungswissen- schaft, Psychologie und Soziologie. Seit 1991 Professor an der Freien Universität Berlin, seit 2011 dort Pro- fessor für Zukunfts- und Bildungsfor- schung amInstitutFutur. Forschungs- schwerpunkte: Zukunftsforschung, Wissensgesellschaft, Innovations- forschung, nachhaltige Entwicklung. Mitarbeit in zahlreichen nationalen sowie internationalen Gremien; Gut- achter für Stiftungen, Ministerien und Forschungseinrichtungen. Bildungsträgern. Nicht nur zwischen Institutionen wie Schulen, Volkshochschulen, Bibliotheken, sondern allen, die in irgendeiner Art Bildungsofferten bereithalten. Könnten Sie das an einem Beispiel skizzieren? Wie könnte so eine Kooperation aussehen? Es gibt schon verschiedene Initiativen, in denen man versucht, solche Bildungslandschaften zu etablieren. Man macht etwa eine Kooperation zwischen Schule, Volkshochschule, Kulturein- richtungen. Diese Kooperation ist eher an Pro- jektarbeit orientiert. Weiter in der Entwicklung sind da oft die Skandinavier. So wird in Finnland zurzeit forciert ein sogenannter Phänomen- unterricht betrieben. Man beschäftigt sich mit der Geschichte des Wohnortes gemeinsam mit lokalen Architekten, Landschaftsgärtnern, Bildungseinrichtungen. DIE DIGITALISIERUNG WIRD DAS ANALOGE NICHT AUSSCHLIESSEN. Das heißt also übergreifend und alltagsnah zu unterrichten? Genau, das ist der zentrale Punkt. Die Welt lässt sich nicht in einzelne Disziplinen aufteilen. Man muss sich vielmehr anschauen, wo die Zusam- menhänge bestehen. Die Menschen möchten zudem etwas lernen, was in Bezug zu ihrem per- sönlichen Alltag steht und kein Fremdkörper zu dem ist, was sie sonst interessiert. Mir scheint, das ist einer der zentralen Aspekte für die Zukunft. Was müsste getan werden, um dieses neue Bildungsmodell umzusetzen? Es gibt schon einzelne Ansätze, aber um wirklich Erfolg zu haben, müsste jetzt eine große Initiative 64 | 100 JAHRE HAMBURGER VOLKSHOCHSCHULE
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