100 Jahre Hamburger VHS

Seit Beginn der Arbeit liefen 56 deutsche und europäische Projekte. FOTOS | PRIVAT; HAMBURGER VHS: MARKUS SCHOLZ THEMA IST IMMER WEITERBILDUNG! Was macht Ihre Organisation? Wir sind eine Weiterbildungseinrichtung und fördern die Entwicklung von Individuen und Organisationen. Zu unserem Portfolio gehört u.a. die Implementierung und Evaluierung von Studien und Projekten. In Portugal und der Europäischen Union. Wie lange arbeiten Sie schon mit der Hamburger VHS zusammen? Seit mindestens 16 Jahren, wir haben schon vier Projek- te erfolgreich zusammen gestaltet und abgeschlossen. Aktuell gestalten wir zusammen RefugeesIN, ein Projekt, das die Eingliederung von Geflüchteten zum Ziel hat. Was passiert in den Projekten? Thema ist immer Weiterbildung. Wir entwickeln Metho- den und Verfahren, um das Bildungssystem der EU zu verbessern. Unsere Projekte befassten sich bisher meist mit Erwachsenenbildung und Bildung im reiferen Alter, aber auch ein Friedensprojekt mit Kindern als Zielgruppe war schon dabei. Welche Pläne für die Zukunft gibt es? Noch ist nichts konkret, aber wir haben neue Ideen in der Pipeline und werden im März 2019 einen Vorschlag einreichen. Das ZEDAG wird dann unter neuer Führung sein, aber wir sind uns sicher, an unserer guten Zusammenarbeit wird sich nichts ändern. Dennoch: Wir werden Heike Kölln-Prisner vermissen! MARIA HELENA ANTUNES von AidLearn in Lissabon, Portugal es Gelder von der Stadt Hamburg oder einzelnen städtischen Behörden, verschiedenen Bundes- ministerien oder Mittel von dem Europäischen Sozialfonds und aus dem Programm Erasmus+. ZEDAG ist in Europa hervorragend vernetzt, kaum ein Land, mit dem noch kein Projekt durchgeführt wurde. Ist die Zusammenarbeit erfolgreich, arbeiten die VHS und die euro- päischen Institutionen auch in nachfolgenden Projekten oft zusammen (s. Interview rechts). So besteht etwa zwischen der Hamburger VHS und den Wiener Volkshochschulen seit vielen Jahren intensiver Kontakt. Bei jedem EU-Projekt hat einer der europäischen Partner den Hut auf und koordiniert das Projekt. „Wir denken bei jedem Projekt auch bereits bei der Antragstellung daran, mit welchen Partnern es sich durchfüh- ren ließe“, sagt Kölln-Prisner. Die Beantragung von Projekten ist oft sehr aufwändig, neben den in den Ausschreibungen geforderten Projekt- unterlagen werden dort meist schon finanzielle Kalkulationen gefordert. Wie viel werden die Mitarbeitende, Räume oder technische Ausstat- tung kosten? Strategisches Zusammenspiel Bei allen Projekten und Maßnahmen agiert ZEDAG immer als Teil der Hamburger VHS. Es werden deren strategischen Ziele unterstützt und jedes Projekt mit der Geschäftsführung abge- stimmt. „Die Projekte müssen in den Strukturen der VHS machbar und auch wirtschaftlich sein“, erläutert Jan Karadaş, der zusammen mit Heike Kölln-Prisner ZEDAG leitet. Im Jubiläumsjahr laufen rund 10 Projekte, seit Beginn der Arbeit waren es 56. In den letzten Jahren wurde stark ausgebaut: Allein zwischen 2011 und 2018 gab es 25 neue Projekte. Nur sehr selten wurde bisher ein Projektantrag abgelehnt. Dennoch betont Kölln-Prisner: „Alle Projekte sind unterschiedlich und fordern die VHS in jeweils anderer Weise heraus.“ Sie selbst wird nach elf Jahren ZEDAG-Leitung 2019 in den Ruhestand gehen. Wer sie kennt, weiß, dass der Begriff Ruhe nicht allzu wörtlich genommen werden sollte. Aber Karadaş ist mittlerweile auch schon seit drei Jahren dabei und wird das ZEDAG ebenfalls erfolgreich und mit viel Herzblut führen. 52 | 100 JAHRE HAMBURGER VOLKSHOCHSCHULE

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