100 Jahre Hamburger VHS

rbeiten ohne Computer? Tabellen und Briefe mit der Hand oder auf der Schreib- maschine schreiben? Heute undenk- bar. Auch das Privatleben der meisten Menschen spielt sich zunehmend digital ab. Durch Social-Media-Kanäle wie Facebook oder Instagram kommunizieren sie mit anderen, ihre Einkäufe erledigen sie mit dem Smartphone, fremde Städte bleiben durch die Unterstützung z. B. von Google Maps nicht lange fremd. Wer auf dem Weg in diese moderne digitale Welt Unter- stützung benötigt, findet sie in der Hamburger Volkshochschule. Von der Rechenmaschine zum Computer Anfang der sechziger Jahre schafften sich immer mehr Unternehmen elektronische Datenver- arbeitungsanlagen an. Diese Großrechner waren im Vergleich zu heute wenig leistungsstark und füllten ganze Räume. Wie man sie bedient, konn- ten Interessierte bereits 1965 an der Hamburger Volkshochschule lernen – im Kurs „Arbeitsweise und Programmierung von Ziffernrechenma- schinen“. Das war der Startschuss. Kaum zehn Jahre später ging es in den EDV-Kursen bereits um Datenträger, Betriebssysteme und die „Ein- führung in die Programmierung von Tisch- und Kleincomputern“. In den Achtzigerjahren nahm das Angebot an Computerkursen weiter zu, Zertifikatskurse zur beruflichen Weiterbildung gewannen an Bedeutung. Programmiersprachen wie BASIC, PASCAL und COBOL lernten die Kursteilnehmenden damals noch mit Kreide und Schwamm an der Tafel. Technische Infrastruktur wird geschaffen Ende der Achtzigerjahre rüstete die VHS technisch auf: In den Häusern in Bergedorf und Othmarschen wurden erste EDV-Räume ein- gerichtet. 1991 wurde im Stadtteil Barmbek das erste EDV-Bildungszentrum der VHS eröffnet. Ein paar Jahre später kam der Umzug an einen zentraleren Standort – in die Mönckebergstraße in der Hamburger Innenstadt. Fünf EDV-Räu- me standen hier zur Verfügung. Die Volkshoch- schule hatte nun auch die technische Infrastruk- tur, um die große Nachfrage an EDV-Kursen zu bedienen. Erneut wuchs das Kursangebot rasant. Zu den Programmierkursen kamen nun viele praktische Anwenderkurse. Denn in immer mehr Hamburger Büros standen Computer, immer mehr Menschen mussten sich mit dieser neuen Technik auseinandersetzen. Einführung in Betriebssysteme, in die Program- me Word und Excel, diese Kurse wurden bereits in den frühen Neunzigerjahren angeboten. Der Kundenansturm war für die Hamburger Volks- hochschule eine Herausforderung: Es gab kein fertiges Lehrmaterial, sodass die Pädagogen eigene Unterrichtsmaterialien entwickelten. Auch didaktische Konzepte mussten entwickelt werden. Digitale Welt Das heutige Web- und EDV-Angebot der Ham- burger VHS ist groß und sehr vielfältig. Für alle Aspekte des digitalen Lebens werden dort Kurse angeboten – mittlerweile auch online in Webina- ren oder anderen virtuellen Lernformaten. Die ersten Schritte in Sozialen Netzwerken, der eige- ne Webauftritt, Programmiersprachen und vieles mehr können dort gelernt werden. Für den Beruf wird der zertifizierte und europaweit anerkannte Abschluss „Xpert Europäischer Computerpass“ angeboten. Kurse wie „Rechtssicherheit im Internet“ klären auf und warnen vor Gefahren. „Unser Anspruch ist es, zeitgemäße Angebote zu entwickeln“, sagt EDV-Programmplanerin Sylvia Fohrer. Ebenso zeitgemäß wie die Kurse zu den Ziffernrechenmaschinen – doch seit damals hat sich viel getan. Die digitale Entwicklung wird weitergehen und die VHS mit ihr. FOTO | HAMBURGER VHS 49 100 JAHRE HAMBURGER VOLKSHOCHSCHULE | 1965 startet der Kurs „Arbeitsweise und Programmierung von Ziffernrechen- maschinen“.

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