100 Jahre Hamburger VHS
PORTRÄTS KURSLEITENDE | 36 | 100 JAHRE HAMBURGER VOLKSHOCHSCHULE Alexander Brolich, Jahrgang 1965 YOGA GEHÖRT ZUM LEBEN DAZU Kinderanwalt, Yoga-Lehrer, Musiker – das Leben von Alexander Brolich ist heute bunt und ausgefüllt. Das war schon immer so: Bevor er mit Ende Zwanzig sein Jurastudium begann, hat er vieles ausprobiert, vie- le Erfahrungen gesammelt. Yoga praktiziert er seit rund 23 Jahren fast täglich, hat zwei Ausbildungen absolviert. „Ich habe mir zusätzlich immer wieder neue Inspirationen geholt, war in Indien, Australien und ganz Europa.“ Seit 2011 unterrichtet Alexander Brolich Hatha-Yoga an der VHS, einige seiner Teilneh- menden sind von Anfang an dabei. Die meisten sind Frauen, aber: Manchmal bringen diese ihre Ehemän- ner mit. „Die meisten Männer sind am Anfang etwas steif, aber das gibt sich schnell“, kommentiert der Ju- rist. Yoga auf Englisch hat Alexander Brolich übrigens auch schon angeboten, durch seine vielen Reisen spricht er die Sprache sehr gut. Henriette Krohn, Jahrgang 1997 FÜR MICH EINE WIN-WIN-SITUATION Seit Winter 2017 unterrichtet die Studentin für Sonderschullehramt Akkordeon an der VHS. Der Kontakt entstand durch ihre Dozentin an der Hochschule für Musik und Theater. „Die Arbeit macht mir viel Spaß, aber der Anfang ist immer aufregend“, sagt Henriette Krohn, „die Teilnehmenden sind oft sehr unterschiedlich – vom Niveau, vom Alter, von der Motiva- tion.“ Jeder Kurs ist anders und sie lernt selbst in ihrer Rolle als Lehrerin immer dazu. Große Lust hätte sie auf ein Akkordeon-Ensemble, aber das geht natürlich nicht mit Anfängern. Neben Studium und VHS leitet Krohn Kinderchöre. Anatoly Zhivago, Jahrgang 1980 WAS IST MÖGLICH? Einmal im Rampenlicht stehen – wer bei Anatoly Zhivago am Theatercamp teilnimmt, kann sich diesen Traum erfüllen. Der russische Regisseur und Schauspieler leitet seit fünf Jahren den Kooperationskurs mit dem Thalia Theater. Zwei Wochen arbeiten die Teilnehmenden an der Aufführung. Thema ist jedes Mal ein aktuelles Stück aus dem Thalia-Repertoire. Zhivago ist Profi, nimmt mit seinen Stücken an Fes- tivals teil, die Proben seines aktuelles Stückes werden gerade von ARTE für einen Dokumentarfilm be- gleitet. „Die Arbeit an der VHS ist für mich besonders, denn hier gilt es, mit Laien ein gutes Stück zu entwickeln“, erzählt Zhivago, „wir schauen gemeinsam, was möglich ist.“ Die Lust am Theaterspielen verbindet die Generationen – im Theatercamp tummeln sich alle Altersklassen. Am Ende sind alle stolz, gemeinsam und jeder für sich etwas geschafft zu haben. Dieses Lob eines Teilnehmers erfüllt Zhivago heute noch mit Stolz: „Ich bin in diesem Camp um einen halben Kopf gewachsen.“
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