100 Jahre Hamburger VHS
Schon im ersten Kursverzeichnis der Hamburger VHS von 1919 konnten die Bürgerin- nen und Bürger der Hansestadt aus einem vielfältigen Angebot auswählen. Blumenverkäu- ferinnen 1933 am Hamburger Gerhard-Haupt- mann-Platz – im selben Jahr änderte sich das Angebot der VHS radikal. 18 | 100 JAHRE HAMBURGER VOLKSHOCHSCHULE GESCHICHTE | einmal eine Universität gegeben. Wer ge- nügend Geld hatte, schickte seine Kinder auf ein gutes Gymnasium, auf die berühmte Handels- akademie oder gleich zum Lernen ins Ausland. Für die Söhne und Töchter der Tagelöhner und Arbeiter gab es einfache, überfüllte Schulen, in denen sie nur das Nötigste lernten. Politisch or- ganisierte Arbeiter, oft Sozialdemokraten, grün- deten Bildungsvereine, mit denen das Wissen der einfachen Leute verbessert werden sollte. Zudem stand in Hamburg seit 1895 das „Allgemeine Vorlesungswesen“ jedem offen – theoretisch auch Menschen ohne akademischen Abschluss. Den- noch lag Hamburg mit seinem Bildungsangebot weit hinter anderen deutschen Städten zurück. Das änderte sich nun 1919. In Hamburg zog die Volkshochschule rasch zahlreiche Hörerinnen und Hörer an. Dabei fehlte von Anfang an eine Zentrale. Während die Universität ihr Hauptgebäude am Dammtor bezog, verteilte die VHS sich auf die ganze Stadt. Sie besaß kein eigenes Haus und kam mit ihren Kursen und Vorlesungen vor allem in Schulen unter. Der erste Direktor wurde Rudolf Roß,
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