pamela sundhausen, 46, lehrt in ihren Kursen die Deutsche gebärdensprache gabriele hansen, 67, gibt englischkurse – auch speziell für ältere teilnehmende Dit coesebrink, 50, ist Künstler und Kunstvermittler aus leidenschaft „Im Fernsehen und im Internet wird Gebär- densprache immer häufiger sichtbar. das macht hörende Menschen neugierig, diese Sprache kennenzulernen. die Personen, die sich zu meinen Kursen Deutsche gebärDensprache i & ii anmel- den, sind hochmotiviert. Ich habe mich bewusst entschieden, ohne dolmetscher zu arbeiten – für alle ein Sprung ins kalte Wasser! nach dem zehnwöchigen Kurs können die teilnehmenden sich über klei- ne alltägliche themen unterhalten, haben einen Grundwortschatz und die Grund- züge der Grammatik kennengelernt. Ich freue mich, dass mir die VHS die Gelegen- heit gibt, die Kurse anzubieten, denn ich erachte sie auch als einen wichtigen auf- klärungsbeitrag zur Situation und Sprache tauber Menschen innerhalb der Gesell- schaft. und es gibt immer wieder überra- schende, emotionale Momente. Zum bei- spiel die teilnahme einer autistischen Per- son, die mich darin bestätigte, wie wun- dervoll die Gebärdensprache ist, da sie auch Menschen mit autistischen Zügen die Möglichkeit geben kann, sich auszu- drücken und am leben teilzunehmen. das hat mich sehr bewegt.“ „2018 war mein VHS-Jubiläum: Seit 1978, also seit bereits 40 Jahren, gebe ich Eng- lischunterricht. Seit 20 Jahren bin ich au- ßerdem Kursleitervertreterin. angefangen habe ich in Kirchdorf, aber da ich im nor- den Hamburgs lebe, bin ich irgendwann nach Farmsen-berne und Wellingsbüttel gewechselt. Meine englisch-Kurse für ältere menschen finden tagsüber statt. freshen up your english sind abendkurse. natürlich gibt es kein vorgeschriebenes alter, das man erreicht haben muss, um am Älteren-Kurs teilzunehmen. Wobei meine ältesten teilnehmerinnen bereits weit in ihren 80ern sind. das ist eine einge- schworene Gruppe, für die der Kurs auch eine soziale Funktion hat. Man tauscht sich aus und hilft sich. Wenn jemand mal nicht mobil ist, wird er abgeholt und wieder nach Hause gebracht. Wir lesen Krimis und er- zählen uns Witze auf Englisch und gehen gemeinsam ins Englische theater. Es sind sehr muntere Kurse, in denen viel gelacht wird. besonders glücklich macht es mich, wenn jemand nach den Ferien berichtet, dass in seinem urlaub viele Mitreisende aus den uSa und England waren, mit de- nen er sich wunderbar unterhalten konnte.“ „Es ist inspirierend, als Künstler mit ande- ren Menschen zusammenzuarbeiten. die teilnehmenden lernen von mir die tech- niken – und ich lerne von ihnen, wie sie Kunst sehen und darüber denken. toll finde ich, dass immer mehr jüngere leute in die VHS kommen. Zum beispiel unter- richte ich fotopraxis unD DunKelKammer- arbeit in der Schanze. da nehmen 18-Jäh- rige teil, die mit digitalfotografie aufge- wachsen sind und sich jetzt für analog- techniken interessieren. Meine anderen angebote sind u. a. fotografie, acryl- unD pastellmalerei, experimentelle maltech- niKen und zeichenKurse. bei mir fühlen sich leute gut aufgehoben, die abstrakt arbeiten und neues ausprobieren möch- ten – was nicht heißt, dass man nicht auch einen blumenstrauß abmalen darf, wenn man möchte. Es begeistert mich je- des Mal, wie viel talent in einigen teilneh- menden schlummert, das im laufe eines Kurses freigelegt wird. Es steckt in uns allen, sich über Kunst ausdrücken zu wol- len – sei es über Malerei, Schreiben oder Musik. Es ist gut, wenn man das auch als Erwachsener tut, weil es das leben unge- mein bereichert.“ JaHrESbErIcHt 2018 5